Projekt Beschreibung

Der deutsche Regisseur Andres Veiel bezieht mithilfe von Archivmaterial aus dem Nachlass von Leni Riefenstahl die Ästhetik der NS-Regisseurin auf ihre Biografie. Teils unbekannte Dokumente wie Tagebücher, Notizzettel, private Fotos und Filme liefern hierbei neue Einsichten jenseits der bekannten Erzählungen, werden allerdings zugleich kritisch eingeordnet. Denn das Material für sich sprechen zu lassen, scheint Veiel unmöglich, geht es doch um eine umstrittene Persönlichkeit, die sich zeitlebens hinter einem Gestrüpp von Legenden, Halbwahrheiten und Lügen verschanzt hat.
Leni Riefenstahl wurde während der NS-Diktatur zur Lieblingsregisseurin Adolf Hitlers. Als Propagandafilmemacherin zeigen Filme wie „Sieg des Glaubens“ über den fünften Reichsparteitag der NSDAP ihre feste Einbindung in die nationalsozialistische Filmpolitik. Während Riefenstahl zum einen Anerkennung für ihre innovative, als fortschrittlich gepriesene Ästhetik erhält, wird ihr filmisches Vermächtnis aus der Zeit des Dritten Reichs schwer kritisiert. Hinzu kommt, dass die Filmemacherin nach Ende des Zweiten Weltkriegs jegliche Mitverantwortung für die NS-Verbrechen von sich wies.

D 2024 R Andres Veiel
Dokumentation 120’