Projekt Beschreibung
Die junge Janni Lévy (Alice Dwyer) hat ihre beiden Eltern verloren. Mit blond gefärbtem Haar wirkt sie arisch und kann selbst über den Ku’ damm mitten in Berlin flanieren. Eugen Friede (Aaron Altaras) wiederum ist im Untergrund tätig, stellt Flugblätter her und ist bei einer deutschen Familie untergekommen. Die Jüdin Ruth Arndt (Ruby O. Fee) gibt sich als Kriegswitwe aus und arbeitet im Haushalt eines NS-Offiziers als Dienstmagd. Der junge Cioma Schönhaus (Max Mau ) fälscht Pässe und verdient damit ganz gut. Doch jeder Schutz ist flüchtig im Berlin des Dritten Reichs.
Offiziell wird Berlin im Jahr 1943 für „judenfrei“ erklärt. Doch tatsächlich leben noch rund 7.000 Juden versteckt unter einer Tarnidentität oder im Untergrund in der Reichshauptstadt. Nicht jeder hatte eine Chance, ins Ausland zu fliehen. Nicht jeder wollte die Heimat verlassen. Das Doku-Drama Die Unsichtbaren – Wir wollen leben erzählt die Geschichten von vier jüdischen, im Nazi-Berlin untergetauchten Heranwachsenden. Auf sich allein gestellt, ohne ihre Eltern und in der Illegalität, müssen sie jeden Tag Entscheidungen treffen, die sie das Leben kosten können. Sie befinden sich in einem permanenten Ausnahmezustand, durch den sie wie im Zeitraffer erwachsen werden.
Basierend auf Zeitzeugenberichten erzählt das Doku-Drama von Claus Räfle von vier Überlebenden der Judenverfolgung im Dritten Reich. Da es kein Bild oder Filmmaterial von den „Unsichtbaren“ gibt, hat Räfle zuerst Interviews mit den Überlebenden geführt, die dann als Grundlage für die filmische Gestaltung dienten.